Weiße Flecken auf den Blättern Ihrer Tomatenpflanze? Dann hat das vermutlich mit dem Schimmelpilz Mehltau (OidiumLycopersici) zu tun. Den Mehltau-Pilz finden Sie im Anfangsstadium stets auf den untersten Blättern der Tomatenpflanzen und er besteht aus runden, weißen, bis hellgrauen Flecken, mit (wenn Sie genau hinsehen) weißem Belag. Wenn nichts dagegen unternommen wird, werden die weißen Flecken langsam größer und können einen großen Teil der Blattfläche bedecken. Sowie sich der Mehltau-Befall verschlimmert, werden auch die höheren Blätter in Richtung der Krone der Pflanze angegriffen. Letztendlich wird ein großer Teil der Blätter mit dem Pilz bedeckt sein und die Pflanze kann im schlimmsten Fall absterben. Aber soweit lassen wir es natürlich nicht kommen!

Bei uns im Zuchtbetrieb (in einem Treibhaus) hängt ein Schwefelverdampfer. Drei Mal pro Woche ist dieser Verdampfer für circa 8 Stunden in Betrieb. Dadurch gelangt eine ganz geringe Schwefelschicht auf die Blätter. Diese sorgt dafür, dass Mehltau gar nicht oder weniger schnell entsteht. Wenn die Mehltau-Sporen zu keimen beginnen, brennt der Schwefel den Pilz weg, wodurch die Sporen absterben.

Die bereits gekeimten Mehltau-Sporen werden durch den Schwefel nicht beseitigt. Aber wenn man mit der Behandlung beginnt, ehe sich Mehltau in den Tomatenpflanzen bildet, lässt sich ein Befall verhindern.

Wenn Sie Ihre Tomaten wie wir in einem Treibhaus züchten, können Sie Schwefelverdampfer zum Einsatz bringen. Im Freien hat das natürlich wenig Sinn. 

Bei feuchtem und warmem Wetter ist die Gefahr am größten, dass die Tomatenpflanzen von Mehltau befallen werden. Seien Sie deshalb auf der Hut.

 

Sollten Sie es trotz guter Pflege Ihrer Pflanzen dennoch mit Mehltau zu tun bekommen, können Sie diesen auf biologische Weise mit herkömmlichen Hausmitteln bekämpfen.

Nein, wir wollen kein Brot backen, sondern Mehltau-Befall mit Milch und Bicarbonat bekämpfen.

Vor über 50 Jahren entdeckten Forscher in Kanada, dass das Besprühen von Tomaten-blättern mit einer Lösung aus Milch und Wasser Mehltau-Befall verhindern kann. In Milch sind pilztötende Stoffe enthalten.

Das Bicarbonat erhöht den Säuregrad (Ph) auf dem Blatt, wodurch der bereits vorhandene Mehltau auf dem Blatt weggebrannt wird.

Erforderlich:

- Magermilch

- Bicarbonat (in der Drogerie erhältlich)

- Wasser

Sobald die Mischung nicht mehr braust, mischen Sie 3 Teile (300 ml) Milch dazu.

Gießen Sie das Ganze in einen Pflanzensprüher, und Ihr Bio-Schädlingsbekämpfungsmittel ist gebrauchsfertig.

 

Entfernen Sie zunächst die am stärksten befallenen Blätter. Anschließend sprühen Sie die Pflanze zweimal pro Woche triefend nass, vorzugsweise bei sonnigem Wetter, bis der Pilz verschwunden ist. Auch wenn der Mehltau vollständig entfernt wurde, sollten Sie die Behandlung einmal pro Monat wiederholen. In diesem Stadium reicht die Milch alleine aus, Sie können das Bicarbonat auch weglassen.